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Regulatorische Aufgaben? „Auslagern und Digitalisieren“

ca. 3 Minuten

Regulatorik-Fachmann Dr. Christian Waigel benennt die Gründe für zunehmende Anforderungen an Retailbanken und skizziert wirksame Strategien, damit die Institute teure Versäumnisse vermeiden.

Christian Waigel sieht einen klaren Trend: „In der Tat muss man feststellen, dass die regulatorischen Anforderungen immer höher werden“, erklärt der Jurist und Partner der Kanzlei Waigel Rechtsanwälte aus München. Das habe viele Gründe: die Finanzkrisen und die Reaktion der Politik darauf, die rechtliche Stärkung von Kunden, die Sanktionen gegen andere Staaten, die Bekämpfung von Geldwäsche sowie das Thema Nachhaltigkeit, so Waigel im Gespräch mit Christian Hogrebe, Leiter Produktmanagement und Vertrieb bei der dwpbank.

Mit Blick auf Retailbanken – insbesondere auf kleine und mittelgroße Häuser – sagt Waigel: „Die Kapazitäten fehlen bei den Instituten, um sich mit diesen unglaublichen Mengen an Dokumenten und regulatorischen Anforderungen auseinanderzusetzen.“ Sein wichtigster Ratschlag lautet deshalb: „Auslagern und Digitalisieren.“ Er warnt außerdem eindringlich vor Versäumnissen in diesem Bereich, denn diese kosteten nicht nur Geld, sondern auch Reputation.

Dr. Christian Waigel im Gespräch mit Christian Hogrebe

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Breites Angebot gegen Risiken

Genau auf die damit verbundenen Anforderungen ist das Angebot der dwpbank im Bereich Regulatorik ausgerichtet. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich in mehr als 100 Gremien auf Ebene der nationalen und europäischen Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden, bei europäischen Initiativen sowie innerhalb der Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft. Vertreterinnen und Vertreter der dwpbank sind in diesen Gremien geschätzt, sie bringen Fachwissen und die Interessen der Branche ein.

Auf Grundlage dieser Expertise bietet die dwpbank eine Reihe von Lösungen für regulatorische Herausforderungen. Zum Beispiel:

Mit der Systematischen Sanktionsüberwachung prüft die dwpbank Handelsgeschäfte mit Blick auf die Anforderungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusbekämpfung. Handelsgeschäfte, die mit gattungs- oder personenbezogen Sanktionen belegt sind, werden abgewiesen und von der weiteren Abwicklung ausgesteuert.

Im Sinne des Art. 23 identifiziert die dwpbank betroffene Zeichnungsorders und informiert alle Depotkundinnen und -kunden mit e-Postfach automatisch über ihr Widerrufsrecht. Im Falle eines Widerrufs lässt sich die Zeichnungsorder während der Zeichnungsfrist problemlos streichen beziehungsweise nach der Zeichnungsfrist rückabwickeln.

Die CSDR-Verordnung der EU für die Zentralverwahrungvon Wertpapieren legt seit 2021 neue Anforderungen zur Anwendung von Geldbußen (Penalties) für verspätete Abwicklungen fest. Die dwpbank bereitet u.a. Geldbußen-Reports auf, nimmt Belastungen und Gutschriften vor und bietet ein tägliches Reporting, um rechtzeitig reagieren zu können.

Seit 2018 gelten erweiterte Vorgaben für den Steuereinbehalt auf unbare, aber steuerpflichtige Kapitalerträge. Die dwpbank ermittelt für Kundeninstitute die
melderelevanten Kapitalerträge, bereitet die Meldesätze auf, stellt sie zum Druck und Versand bereit und erstellt ein Meldeprotokoll.

Durch den Abschluss des Qualified-Intermediary-Vertrags (QI-Vertrags) mit der US-Finanzbehörde IRS müssen Finanzinstitute die US-Quellensteuerbestimmungen umsetzen. Die dwpbank prüft mit Unterstützung einer externen Prüfungsgesellschaft die Einhaltung der Vorgaben des QI-Vertrags und stellt einen Prüfbericht bereit.

 

Vollbank heißt, dass eine Bank alles kann. Und die Wahrheit ist: Es kann nicht jeder alles.

Am Ende des Gesprächs mit der dwpbank blickt Christian Waigel voraus und hält zwei Dinge fest. Erstens: Der regulatorische Aufwand werde auch künftig nicht abnehmen. Alle Regierungen schrieben sich weniger Bürokratie auf die Fahnen – am Ende werde es doch immer mehr. Und zweitens sei das föderale Bankensystem in Deutschland nur zukunftsfähig, wenn Banken und Sparkassen für die vorgenannten Aufgaben spezialisierte Dienstleister in Anspruch nähmen. Denn, so Christian Waigel: „Vollbank heißt, dass eine Bank alles kann. Und die Wahrheit ist: Es kann nicht jeder alles.“

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