Kristina Lindenbaum, Generalbevollmächtigte für Kundenmanagement und Digitalisierung bei der dwpbank, über die Chancen einer eigenen Kryptoverwahrung, die nächsten Schritte beim Handel mit digitalen Werten und die Etablierung der Plattform wpNex.
Frau Lindenbaum, warum hat die dwpbank eine Kryptoverwahrlizenz bei der BaFin beantragt?
Wir wollen uns langfristig im Markt für digitale Vermögenswerte etablieren – sowohl mit Blick auf das Privatkundengeschäft als auch auf das institutionelle Geschäft unserer Kundeninstitute. Um uns für alle Szenarien flexibel aufzustellen, möchten wir wpNex ausbauen und künftig auch selbst die Möglichkeit haben, unterschiedliche digitale Assets verwahren zu können.
Wie wird sich der Markt mit digitalen Assets Ihrer Meinung nach entwickeln?
Wir sehen viele Zukunftschancen im Geschäftsfeld digitaler Assets, daher wollen wir uns für verschiedene Szenarien aufstellen. Heute kann noch niemand mit Sicherheit sagen, wie genau sich Bereiche wie Non-Fungible Token und tokenisierte Vermögenswerte entwickeln werden. Aber mit einer eigenen Verwahrlizenz hätten wir verschiedenste Möglichkeiten. Für uns ist das eine Investition in die Zukunft des Geschäfts unserer Kunden und damit auch in die Zukunft der dwpbank.
Wir bieten unseren Kunden im klassischen Wertpapiergeschäft immer die beste Verwahrmöglichkeit und wollen das langfristig auch im Geschäft mit digitalen Assets sicherstellen.
Kristina Lindenbaum, Generalbevollmächtigte Kundenmanagement und Digitalisierung bei der dwpbank
Bisher arbeitet die dwpbank für die Kryptoverwahrung mit Tangany zusammen, außerdem mit den Partnern Bankhaus Scheich / tradias und Valantic. Was wird aus diesen Kooperationen?
Wir werden langfristig und unabhängig von einer Erlaubnis zur Kryptoverwahrung weiter mit unseren regulierten deutschen Partnern zusammenarbeiten. Als Bündler für drei sehr unterschiedliche Kundengruppen aus Sparkassen, Genossenschaftsbanken und privaten Banken haben wir auch im klassischen Wertpapiergeschäft eine weltweite Auswahl an Verwahrern. Wir bieten unseren Kunden damit immer die beste Verwahrmöglichkeit und wollen das langfristig auch im Geschäft mit digitalen Assets sicherstellen – einem Feld, in dem wir künftig eine Vielzahl sehr unterschiedlicher digitaler Werte sehen werden.
dwpbank beantragt BaFin-Lizenz auf Kryptoverwahrung
Die Deutsche WertpapierService Bank AG hat einen Erlaubnisantrag für Kryptoverwahrgeschäft bei der BaFin gestellt.
Wie geht es nun mit dem Verwahrantrag weiter?
Wir rechnen mit einer Rückmeldung der BaFin in den nächsten zwölf bis 15 Monaten. In dieser Zeit werden wir mit der Aufsicht weiter in engem Kontakt bleiben.
Wie geht es mit dem Ausbau von wpNex insgesamt voran?
Wir sind auf einem guten Weg und entwickeln die Plattform parallel zu unserem klassischen Wertpapiergeschäft weiter. Der nächste Schritt ist der Marktstart von MLP in den kommenden Monaten. Der erste handelbare Wert wird Bitcoin sein, wir arbeiten aber schon an einer Erweiterung des Angebots. Bald können wir mehr dazu sagen.