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15. Mai 2024

Studie zum Altersvorsorgedepot: Was Deutschland von anderen Ländern bei der privaten Altersvorsorge lernen kann 

  • Aktuelle Studie von Deutschem Aktieninstitut und Deutscher WertpapierService Bank AG gibt Handlungsempfehlungen für staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot
  • Altersvorsorgedepot ermöglicht breiten Bevölkerungsschichten rentable Vorsorge
  • Studie analysiert Modelle der privaten Altersvorsorge in fünf Ländern
  • Erfolgsfaktoren sind steuerliche Anreize, Verzicht auf Beitrags- oder Zinsgarantien, leicht verständliche Anlageprodukte und hohe Aktienquoten
  • Dr. Heiko Beck: „Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie andere Länder erfolgreich die attraktiven Renditen der Aktienanlage für die private Altersvorsorge nutzen. Ein solches Altersvorsorgedepot müssen wir einfach, flexibel und möglichst unbürokratisch gestalten. Wertpapiersparen ist im Ausland ein Erfolgsmodell, das wir unbedingt für die Altersvorsorge in Deutschland nutzen sollten.“

Die von der Bundesregierung eingesetzte Fokusgruppe private Altersvorsorge hat im vergangenen Jahr die Einführung eines staatlich geförderten Altersvorsorgedepots vorgeschlagen. Solche Depots sind in verschiedenen Ländern bereits eingeführt. Aus der Analyse entsprechender Modelle in Australien, Frankreich, Irland, Kanada und den USA leiten wir fünf zentrale Handlungsempfehlungen für den deutschen Gesetzgeber ab, die in unserer Studie „Altersvorsorgedepots – erfolgreiche Modelle der Alterssicherung im internationalen Vergleich“ dargelegt werden.

„Aktien erwirtschaften langfristig hohe und stabile Renditen. Sie sind daher ein ideales Instrument für die Altersvorsorge. Im Ausland ist dies vielfach anerkannt. Andere Länder setzen deshalb viel stärker auf Aktien in allen drei Säulen der Altersvorsorge. Dies wäre auch ein guter Weg für Deutschland“, betont Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts. „Unsere heute vorgestellte Studie konzentriert sich auf die dritte Säule, die private Altersvorsorge. Positive Erfahrungen im Ausland sollten wir als Orientierung für die Einführung von Altersvorsorgedepots in Deutschland verstehen, damit mehr Bürgerinnen und Bürger staatlich gefördert mit einer attraktiven Aktienanlage für das Alter vorsorgen“, so Bortenlänger.

Dr. Heiko Beck, Vorstandsvorsitzender der Deutschen WertpapierService Bank AG, unterstreicht: „Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie andere Länder erfolgreich die attraktiven Renditen der Aktienanlage für die private Altersvorsorge nutzen. Ein Altersvorsorgedepot mit einem hohen Aktienanteil, steuerlichen Anreizen und dem Verzicht auf Beitrags- oder Zinsgarantien ist ein hervorragender Weg, die private Altersvorsorge für breite Bevölkerungsschichten attraktiver und rentabler als bisher zu machen. Ein solches Altersvorsorgedepot müssen wir einfach, flexibel und möglichst unbürokratisch gestalten. Wertpapiersparen ist im Ausland ein Erfolgsmodell, das wir unbedingt für die Altersvorsorge in Deutschland nutzen sollten.“

Handlungsempfehlungen im Überblick

Aus dem Vergleich, wie andere Länder Altersvorsorgedepots gestalten, lassen sich fünf Handlungsempfehlungen ableiten:

  • Aktienanlage erleichtern – auf Beitrags- und Zinsgarantien verzichten:
    Voraussetzung für hohe Aktienquoten ist ein Verzicht auf gesetzlich vorgeschriebene Garantien oder Mindestverzinsungen. Bei Anlagezeiträumen von 20 oder 30 Jahren, typisch für die Altersvorsorge, sind solche Garantien überflüssig. Sie kosten unnötig Rendite, weil sie die Anbieter zwingen, in weniger rentierliche, festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen zu investieren statt in Aktien.
  • Unbürokratisch ein breites Angebot an Altersvorsorgedepots ermöglichen:
    Ein unbürokratischer Marktzutritt vieler privater Anbieter garantiert einen funktionierenden Wettbewerb zwischen den Anbietern. Da die Anbieter von Altersvorsorgedepots in der Regel hoch regulierte Finanzinstitute wie Banken, Versicherungsgesellschaften oder Kapitalverwaltungsgesellschaften sind, werden keine weiteren Regulierungen speziell für das Angebot von Altersvorsorgedepots benötigt.
  • Standardprodukte anbieten und individuelle Zusammenstellung ermöglichen:
    Um die Eröffnung eines Altersvorsorgedepots so einfach wie möglich zu machen, braucht es leicht verständliche Anlageprodukte. Sparerinnen und Sparer, die ihre Altersvorsorgedepots individuell zusammenstellen wollen, sollten hierfür die Möglichkeit erhalten.
  • Steuerliche Förderung attraktiver gestalten:
    Eine ausreichende steuerliche Förderung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir plädieren deshalb für die Anhebung einer steuerlichen Absetzbarkeit von Altersvorsorgebeiträgen auf 6.000 Euro.
  • Flexibilität in der Auszahlungsphase gewährleisten:
    Bei flexiblen Auszahlungsplänen bleibt ein Teil der Altersvorsorge über die Rente hinweg in Aktien angelegt und erwirtschaftet so weiter attraktive Erträge. Die Flexibilität, einen Auszahlungsplan ohne eine verpflichtende Verrentung wählen zu können, ist deshalb auch in Deutschland erstrebenswert.

Die ausführliche Studie „Altersvorsorgedepots – erfolgreiche Modelle der Alterssicherung im internationalen Vergleich“ finden Sie hier.

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